Pressemitteilung

Biotopteich durch illegale Ausbringung von Nordamerikanischem Ochsenfroschlaich in Gefahr

Regierungspräsidium Karlsruhe lässt Teich abpumpen und bereits vorhandene Kaulquappen entfernen

 

Im Auftrag des Regierungspräsidiums Karlsruhe, Referat Naturschutz, hat gestern, 13. Mai 2024, das Technische Hilfswerk in Zusammenarbeit mit Vertreterinnen und Vertretern der örtlichen Naturschutzverbände, dem Naturschutzbund (NABU) und dem Verein für Umweltschutz und Landschaftspflege (VUL) sowie der Kommune den im Zuge der Federbachrenaturierung angelegten Biotopteich abgepumpt und die dort vorhandenen Kaulquappen des amerikanischen Ochsenfrosches entfernt.

Im April 2024 war bekannt geworden, dass in dem Biotop illegal Laich des hochinvasiven Nordamerikanischen Ochsenfrosches ausgebracht worden war und sich hier bereits Kaulquappen entwickeln. Da die Kaulquappen das Gewässer bald verlassen werden und somit eine ungebremste Ausbreitung in die Rheinaue zu befürchten war, wurden umgehend Maßnahmen getroffen, um dies zu verhindern. So stellte die Gemeinde Ötigheim bereits am nächsten Tag einen Amphibienzaun auf und am gestrigen Montag wurde dann das Gewässer abgepumpt, um die Kaulquappen vollständig zu entnehmen. Vor dem Abpumpen wurden mittels Reusen die sich in dem Biotop befindenden Molche und weitere heimische Amphibien abgefangen und in andere angrenzende Gewässer gebracht. Die nach dem Abpumpen des Teiches im Schlamm verbliebenen Ochsenfroschkaulquappen wurden durch das Einbringen von Kalk abgetötet.

Um weitere Vorkommen des Ochsenfrosches in Ötigheim ausschließen zu können, sollen Gewässer im Umfeld sowie ein angrenzendes Baugebiet regelmäßig kontrolliert werden. Die Ötigheimer Bürgerinnen und Bürger werden mittels Aushang im Schaukasten der Gemeinde, dem Gemeindeblatt und Briefeinwurf des angehängten Flyers aufgerufen, auf keinen Fall Froschlaich oder Kaulquappen aus Gartenteichen in andere Gewässer einzubringen. Bei auffälligem Laich, Kaulquappen oder Fröschen sollte die Naturschutzverwaltung umgehend verständigt werden.

Warum ist diese Art so gefährlich?

Der amerikanische Ochsenfrosch frisst alle anderen Amphibien, Libellen und Wasserorganismen, er selbst hat aber keine Fressfeinde. Ein Weibchen produziert bis zu 50.000 Eier beim Ablaichen und liefert damit die Grundlage für eine explosionsartige Vermehrung und Ausbreitung!

Anhang
Flyer Ochsenfrosch (pdf, 902 KB)